IFS-Food Version 7

IFS Food Version 7 ist jetzt veröffentlicht

Am 06. Oktober 2020 wurde Version 7 des IFS Food Standards veröffentlicht.

Laut IFS soll die Version 7 des IFS Food mehr Klarheit geben, was der IFS von Auditoren und den zu auditierten Unternehmen erwartet.

  • Die Anforderungen haben jetzt einen festlegenden Charakter.
  • Die neue Struktur macht es einfacher, mit dem Standard die Audits/Assessments durchzuführen.
  • Es wurde wieder mehr auf die Bewertung der gelebten Prozesse gelegt und weniger auf die Dokumentation gelegt.
  • Die Bewertungscheckliste wurde an die GFSI Benchmarkanforderungen Version 2020.1, FSMA und EU-Vorschriften angepasst.

Was sind die vier Hauptziele?

  1. Nutzerfreundlichkeit für die Industrie erhöhen
  2. Weniger Dokumentation
  3. Mehr Zeit für Prozesse und Produkte
  4. Klares Auditverfahren

Die wesentlichsten Änderungen im Überblick

  • Stärkere Konzentration auf die Beurteilung vor Ort.
    • Geringerer Focus auf die Dokumentation. Hier wurden die Anforderungen reduziert.
    • Mehrere Anforderungen in Bezug auf die Dokumentation wurden entfernt oder zusammengeführt.
    • In einigen Bereichen muss die Dokumentation weiterhin gewährleistet sein, dazu gehört:
      • HACCP
      • Food Fraud
      • Food Defense
    • Insgesamt sollen mindestens 50% der gesamten Auditdauer für die Evaluierung vor Ort aufgewendet werden.
  • Umbenennung:
    Audit -> Assessment,
    So wird vom IFS der Produkt- und Prozessansatz in Übereinstimmung mit der ISO/IEC17065 umgesetzt.
  • 15% weniger Anforderungen.
  • Verbesserte Struktur des Zertifizierungsprotokolls, die auf die Bedürfnisse der IFS Akteure zugeschnitten ist.
  • Besser definiertes Bewertungssystem:
    • Eine „B“-Bewertung von KO-Anforderungen ist nicht mehr möglich.
    • Die Bewertungen wurden ebenfalls überarbeitet, ein „B“ gilt nun als „point of attention„, der eine erhöhte Aufmerksamkeit einfordert.
  • Klar strukturierter Assessmentbericht mit standardisierten Abschnitten.
  • Mindestens jedes dritte Zertifizierungsassessment wird unangekündigt durchgeführt.
    Wird ein unangekündigtes Audit nicht bestanden, muss ein neues, angekündigtes Audit, durchgeführt werden.
  • Eine gültige GLN (Global Location Number) wird für Lieferanten im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) verpflichtend. Hierdurch ist eine eindeutige Zuordnung möglich. Hier klicken für mehr Informationen.
  • Das Unternehmen muss innerhalb von 3 Werktagen jegliche,
    für die Zertifizierung relevanten Änderungen,
    an die Zertifizierungsstelle melden,
    dies gilt auch für Produktrückrufe.
  • Das HACCP-Konzept wird nun zum HACCP-Plan.
    Zusätzlich sollen radiologischen Gefahren und auch der Einfluss der Allergene stärker betrachtet werden.
  • Die neuen Definitionen zum Outsourcing berücksichtigen die unterschiedlichen Managementmodalitäten.
    Ausgelagerte Prozesse müssen vertraglich geregelt werden.
    Falls keine IFS- oder GFSI-anerkannte Zertifizierung vorliegt, muss ein Audit durch eine kompetente Person durchgeführt werden. Handelswaren und komplett ausgelagerte Prozesse fallen weiterhin nicht unter die IFS-Auditierung.
  • Die Food-Safety-Culture, also die Lebensmittelsicherheitskultur in den Unternehmen wurde neu in den IFS Food aufgenommen.
    Hierdurch müssen alle Prozesse neu betrachtet werden und dieses Thema durchgängig in die Unternehmenspolitik und in das Managementreview übernommen werden. Hierdurch soll die Einstellung und das Verhalten in Bezug auf Lebensmittelsicherheit innerhalb der gesamten Organisation zum Positiven verankert werden.
 
 

IFS Food 7 – Neue Anforderungen

  • Auch der Fragekatalog zum IFS Food Standard Version 7 wurde gründlich überarbeitet, zusammengefasst, an den Ablauf des Audits angepasst aber auch gekürzt.
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  • 13 neue Anforderungen sind hinzugekommen.
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  • Bitte zu beachten, dass diese Angaben auf der Entwurfsversion basieren und von der endgültigen Version abweichen können.
Kapitel 1

Unternehmensführung und Verpflichtungen enthält zwei neue Anforderungen:

  • Die Informationspflicht an die Zertifizierungsstelle wurden verständlicher definiert. (1.2.6) 
  • formuliert verständlichere Anforderungen an die Managementbewertung wurden verständlicher definiert. (1.4.2) 
Kapitel 4

Hier wurden 10 Änderungen vorgenommen:

  • Die Anforderungen an ausgelagerte Prozesse wurden konkretisiert und sind unter 4.4.6, 4.4.7, 4.4.8 beschrieben.
  • Eine Anforderung betrifft die Beschaffenheit von Streifenvorhängen.
    (4.9.6.3)
  • Für Reinigung und Desinfektion werden Aufzeichnungen gefordert.
    (4.10.3)
  • Zusätzliche Anforderungen zur Vorbeugung der Fremdkörperkontamination werden gefordert.
    (4.12.1, 4.12.6)
  • Gebäudestruktur zur Vorbeugung von Schädlingsbefall betrifft eine Anforderung.
    (4.13.1)
  • Für die Rückverfolgbarkeit durch das Unternehmen wurde ein Zeitfenster von max. 4 Stunden festgelegt, erstmals wird auch die Verwendung von „Rework“ berücksichtigt.
    (4.18.3)
  • Für Food Fraud muss eine verantwortliche und sachkundige Person benannt werden, die mindestens jährlich die Verwundbarkeitsanalyse überprüft.
    Die Verantwortlichkeiten für Food Fraud bzw. Lebensmittelbetrug sind zu definieren.
    (4.20.1)
  • Der Teil Food Defense wurde deutlich zusammengefasst, die Wirksamkeit des Konzeptes wird in die internen Audits integriert.
    (6.1.3)
  • Der Abschnitt zum Thema „GVO“ wurde komplett entfernt.
  • Ein neuer Punkt für Produkte „frei von“ aufgenommen.
    Hierfür müssen nachweisbare Methoden implementiert sein.
Kapitel 6
  • Der Teil Food Defense wurde deutlich zusammengefasst.
  • Die Wirksamkeitsprüfung von Food Defense wurde in die internen Audits integriert.
    (6.1.3)

Start der IFS Food 7 Assessments / Audits

  • ab dem 1. März 2021

Verbindliche Umsetzung des IFS Food 7 Assessments

  • ab dem 1. Juli 2021
  • Hierdurch haben die Unternehmen neun Monate Zeit, die neuen/modifizierten Anforderungen zu implementieren.

Hauptmerkmale
des IFS Food V7

  • Der risikobasierte Ansatz identifiziert unternehmensspezifische Risiken und Gefahren.
  • Kundenspezifische Lösungen zur Erfüllung der Standardanforderungen sind möglich, da keine spezifische Methode vorgegeben wird.
  • Akzeptiert von Einzelhändlern und Markeninhabern weltweit.
  • Von Experten der Lebensmittelindustrie, Zertifizierungsstellen und Einzelhändlern entwickelte Anforderungen.
  • Umfasst Gesetzgebung, Lebensmittelsicherheit und -qualität sowie Kundenspezifikationen.
  • Assessments durch speziell geschulte Auditoren mit nachgewiesenen Kenntnissen und Erfahrungen im relevanten Industriesektor.
  • Optionen für unangekündigte Assessments.
  • Verfügbar in 5 Sprachen.
  • Produkt- und Prozesszertifizierung auf der Grundlage von ISO/IEC 17065:2012

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