WTO: Food fraud – Lebensmittelbetrug: Eine Bedrohung für globale Märkte und öffentliche Gesundheit

Lebensmittelbetrug: Eine Bedrohung für globale Märkte und öffentliche Gesundheit

Lebensmittelbetrug, ein Phänomen, das sowohl die globalen Märkte als auch die öffentliche Gesundheit erheblich bedroht, steht im Fokus eines aktuellen Berichts der Welthandelsorganisation (WTO). Laut diesem Bericht, präsentiert auf dem jährlichen WTO-Agrarsymposium 2023, stellt der illegale Handel mit gefälschten Lebensmitteln eine ernsthafte Gefahr dar, die weitreichende Konsequenzen für Verbraucher und die globale Handelsgemeinschaft hat.

Die wirtschaftlichen und gesundheitlichen Risiken von Lebensmittelbetrug

Der Bericht der WTO hebt hervor, dass die weltweiten Kosten des Lebensmittelbetrugs auf beeindruckende 30 bis 50 Milliarden Dollar pro Jahr geschätzt werden. Diese hohe Summe verdeutlicht die Dringlichkeit von Präventivmaßnahmen sowohl für Regierungen als auch für die Lebensmittelindustrie. Gepanschte und gefälschte Produkte untergraben das Vertrauen der Verbraucher, schaffen Handelsbarrieren aufgrund von Sicherheitsbedenken und führen zu ernsthaften Gesundheitsrisiken.

Regulierungsmaßnahmen und internationale Zusammenarbeit

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, hat die WTO Abkommen entwickelt, die es den Ländern ermöglichen, Lebensmittelimporte auf Basis wissenschaftlicher Risikobewertungen zu regulieren und betrügerische Praktiken zu bekämpfen. Generaldirektorin Ngozi Okonjo-Iweala betonte die globale Reichweite des Problems, das nahezu alle Kontinente und zahlreiche Agrar- und Ernährungssektoren betrifft. Die Forderung nach verstärkter internationaler Zusammenarbeit und effektiver Durchsetzung von Regulierungsmaßnahmen ist daher dringlicher denn je.

Ursachen und Schwachstellen im System

Experten warnen vor einer möglichen Zunahme des illegalen Lebensmittelhandels, bedingt durch die hohe Nachfrage und das Bevölkerungswachstum. Besondere Schwachstellen identifiziert der Bericht im elektronischen Handel, neuartigen Lebensmittelquellen, informellen Wirtschaftssystemen ohne Lebensmittelstandardprüfungen und im organisierten Verbrechen. Komplexe Lieferketten und unzureichend ausgestattete Zollbehörden bieten zusätzliche Möglichkeiten für betrügerische Aktivitäten.

Ein umfassender Ansatz ist erforderlich

Der WTO-Bericht plädiert für einen umfassenden Ansatz, um die öffentliche Gesundheit zu schützen und die Integrität der globalen Lebensmittelversorgungskette zu gewährleisten. Dies umfasst die Stärkung der Regulierungsmaßnahmen, die Verbesserung der internationalen Zusammenarbeit und die Aufklärung der Verbraucher. Nur durch ein koordiniertes Vorgehen können die schwerwiegenden Auswirkungen des Lebensmittelbetrugs effektiv bekämpft werden.

Fazit

Lebensmittelbetrug ist ein globales Problem mit tiefgreifenden wirtschaftlichen und gesundheitlichen Konsequenzen. Der aktuelle WTO-Bericht macht deutlich, dass ein entschlossenes und koordiniertes Handeln notwendig ist, um die Integrität der Lebensmittelversorgung zu schützen und das Vertrauen der Verbraucher wiederherzustellen. Regierungen, die Lebensmittelindustrie und die internationale Gemeinschaft sind aufgefordert, gemeinsam gegen diesen illegalen Handel vorzugehen und präventive Maßnahmen zu ergreifen, um die Sicherheit und Qualität unserer Lebensmittel zu gewährleisten.

Quellen:

  • WTO (2024): Illicit Trade in Food and Food Fraud, www.wto.org (Publications) [Stand 04.06.2024].