Nachweis von Mono-n-hexylphthalat (MnHexP) und Di-n-hexylphthalat (DnHexP) in Kinderurin

Anfang des Jahres wurden durch amtliche Kontrollen Spuren des Phthalats Mono-n-hexylphthalat (MnHexP) in Kinderurin-Proben nachgewiesen. Dieser Befund hat eine intensive Diskussion über die Eintragsquellen dieses Stoffes und eine umfassende Gefahrenabschätzung für den Verbraucher ausgelöst. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat bereits mehrere Mitteilungen zu diesem Thema veröffentlicht und einen vorläufigen TDI (tolerable daily intake) abgeleitet.

Eintragsquellen und Entstehung

Eine mögliche Quelle für das Auftreten von MnHexP im Körper ist das Di-n-hexylphthalat (DnHexP), aus dem MnHexP gebildet wird. Phthalate wie DnHexP werden häufig als Weichmacher in Kunststoffen verwendet und können aus diesen Materialien freigesetzt werden, wodurch sie in die Umwelt und schließlich in den menschlichen Körper gelangen können.

Gesundheitsrisiken und TDI

Phthalate sind bekannt dafür, dass sie endokrine Disruptoren sein können, die das Hormonsystem beeinflussen und potenziell gesundheitsschädliche Wirkungen haben. Das BfR hat aufgrund der nachgewiesenen Spuren von MnHexP eine vorläufige Bewertung der gesundheitlichen Risiken vorgenommen und einen tolerablen täglichen Aufnahmewert (TDI) abgeleitet. Dieser Wert gibt die Menge eines Stoffes an, die täglich über die Nahrung aufgenommen werden kann, ohne dass ein gesundheitliches Risiko besteht.

Laut BfR sind weitere Untersuchungen erforderlich, um die genauen Eintragsquellen zu identifizieren und die möglichen gesundheitlichen Auswirkungen besser zu verstehen. Die aktuellen Erkenntnisse basieren auf der Analyse von Urinproben, die mithilfe modernster LC-MS/MS-Technik durchgeführt wurden. Diese Technik ermöglicht die genaue Bestimmung von Phthalaten auch in sehr niedrigen Konzentrationen.

Analytik und Methoden

Die Analytik von MnHexP und DnHexP erfolgt mittels LC-MS/MS (Liquid Chromatography-Mass Spectrometry/Mass Spectrometry). Diese Methode bietet hohe Sensitivität und Spezifität und ist ideal zur Bestimmung von Phthalaten in biologischen Proben wie Urin. Die niedrigen Bestimmungsgrenzen dieser Technik gewährleisten, dass selbst kleinste Mengen der Substanzen zuverlässig nachgewiesen werden können.

Bedeutung für den Verbraucherschutz

Die Nachweise von MnHexP in Kinderurin und die Diskussion um DnHexP verdeutlichen die Notwendigkeit strenger Kontrollen und umfassender Untersuchungen zum Schutz der Verbraucher, insbesondere der empfindlichsten Bevölkerungsgruppen wie Kinder. Es ist entscheidend, dass potenzielle Quellen dieser Stoffe identifiziert und minimiert werden, um das Risiko einer Exposition zu verringern.

Fazit

Die jüngsten Erkenntnisse über MnHexP und DnHexP in Kinderurin-Proben werfen wichtige Fragen zur Sicherheit von Phthalaten auf. Durch die fortlaufende Forschung und die Umsetzung strenger regulatorischer Maßnahmen können potenzielle Gesundheitsrisiken besser verstanden und kontrolliert werden. Verbraucher sollten über mögliche Expositionsquellen informiert und geeignete Maßnahmen zum Schutz ihrer Gesundheit ergriffen werden.

Quellen:

  1. BfR – Bundesinstitut für Risikobewertung
  2. BfR – Mono-n-hexylphthalat in Urinproben: Bewertung des gesundheitlichen Risikos